EHEPAAR VERWANDELT SEIN ZUHAUSE IN ALTENHASUNGEN

Vom Bauernhof zum Heimatidyll

Ehepaar verwandelt sein Zuhause in Altenhasungen

Ein Ehepaar in Altenhasungen hat aus einem alten Bauernhof einen facettenreichen Ort geschaffen. Ihre Leidenschaft für alte Dinge spiegelt sich in ihrem Zuhause und im Garten wider.

Altenhasungen – „Ich glaube, die Leute halten uns für ein bisschen verrückt, aber harmlos“, sagt Klaus Hannibal und lacht. Seine Frau und er haben vor 19 Jahren einen alten Bauernhof in Altenhasungen gekauft und fast ein Heimatmuseum daraus gemacht. Auch die Außenanlage ist sehr speziell. Da stehen im Vorgarten zwischen den Stauden eine Kreissäge und eine Nähmaschine, im Hinterhof gibt es ein selbst gebautes Backhaus, einen winzigen Teich mit Molchen, und auf der gegenüberliegenden Wiese thront ein imposantes Insektenhotel neben einem dahinplätschernden Bächlein nebst Holzbrücke darüber. Idylle pur!

„Wir haben unseren Lebenstraum verwirklicht“, erzählt das Ehepaar. Angelika Hannibal wollte immer einen Bauernhof (aber ohne Tiere) und Klaus Hannibals Leidenschaft sind Schlepper. Doch bevor der Traum Wirklichkeit wurde, mussten die beiden erst mal zusammenfinden. Sie wohnte und arbeitete in Münster und er in Kassel. Die Insel Borkum machte es möglich, denn dort begegneten sie sich während einer Kur und eines Urlaubs.

Sie beschlossen zu heiraten und nach einem Bauernhof zu suchen. Neun Monate hat es gedauert, bis sie endlich das richtige Objekt gefunden hatten: einen leerstehenden Bauernhof mit Stall, Scheune und andere Nebengebäuden in Altenhasungen. „Alle haben uns abgeraten, doch wir haben uns in das Anwesen verliebt“, sagt Angelika Hannibal. „Und so haben wir die Ärmel hochgekrempelt und alle Gebäude sozusagen ausgemistet, denn die Bausubstanz war noch gut“, fügt ihr Ehemann hinzu.

„Was andere entsorgen, wird bei uns aufgehoben“

Inzwischen ist das Anwesen nicht wieder zu erkennen. Die Scheune erinnert an ein Heimatmuseum und im Hinterhof sitzt das Ehepaar gerne bei Kaffee und Kuchen an einem lauschigen Plätzchen, das früher der Mistplatz war.

Das gesamte Anwesen ist so groß, dass das rüstige Rentnerpaar die Sitzecken durchnummeriert hat. Der Sitzplatz mit der Nummer 9 ist ein besonderes Schmuckstück. Dort steht ein ausgemustertes Bett, das zur Sitzbank umfunktioniert wurde, ein Koffer dient als Tisch und eine alte Wanduhr zeigt die Uhrzeit an. „Was funktionieren kann, das funktioniert auch!“, sagt Klaus Hannibal, denn er ist der „Mechanikus“, wie er sich selber nennt.

Besonders stolz ist er auf seine Werkstatt im ehemaligen Stall und die alten Schlepper in der Scheuneneinfahrt, die er selber auf Vordermann gebracht hat. Er hat sogar einen Verein für Schlepperfreunde im Dorf eingeführt. Die Dorfgemeinschaft habe sie übrigens sehr gut aufgenommen und bringe inzwischen alles Alte zu ihnen, erzählt das Ehepaar. „Was andere entsorgen, wird bei uns aufgehoben oder auf dem Gelände installiert“, sagt Klaus Hannibal schmunzelnd. So landete die alte verrostete Kreissäge im Vorgarten und die alten Gartenrechen wurden als „Rechenzentrum“ am Zaun angebracht. Und damit ihnen nicht langweilig wird, haben sie auch einen großen Gemüsegarten und Gewächshäuser.

Das Ehepaar überlegte sogar, ob sie das Anwesen als privates Museum anbieten wollen. Aber das war mit so viel Auflagen verbunden, dass sie davon Abstand nahmen. Sie sind beide auch passionierte Radfahrer und nehmen sich gerne mal eine freie Zeit, um mit dem Radel die Umgebung zu genießen. (Ursula Neubauer)

2024-05-08T10:18:14Z dg43tfdfdgfd