„EINFACH NICHTS TUN“: GARTENBAU-GESELLSCHAFT RUFT ZU KURIOSER MAßNAHME IM MAI AUF

Zum vierten Mal

„Einfach nichts tun“: Gartenbau-Gesellschaft ruft zu kurioser Maßnahme im Mai auf

Viele mähen im Frühjahr ihren Rasen bis zu zweimal pro Woche. Die Deutsche Gartenbau-Gesellschaft rät im „Mähfreien Mai“ dringend davon ab.

Kassel – „Wir laden Sie dazu ein, Ihren Garten in einen Hort der Vielfalt zu verwandeln – indem Sie einfach nichts tun!“, schreibt die Deutsche Gartenbau-Gesellschaft 1822 (DGG) einleitend zu ihrer mittlerweile traditionellen Aktion. Bereits zum vierten Mal ruft die Vereinigung gemeinsam mit der Gartenakademie Rheinland-Pfalz und weiteren Kooperationspartnern zum „Mähfreien Mai“ auf. Damit kann jeder einen Beitrag zum Naturschutz leisten, ohne etwas dafür zu tun.

„Mähfreier Mai“: Darum sollten Sie laut Gartenbau-Gesellschaft auf keinen Fall ihren Rasen mähen

Der „Mähfreie Mai“ stammt ursprünglich aus England. Mittlerweile ist die Aktion auch in Deutschland angekommen – aus gutem Grund: „Die Rasenfläche macht in den meisten Gärten 50 Prozent oder mehr der Fläche aus, bietet aber keine ökologische Vielfalt“, erklärt die DGG in ihrem Aufruf zur Kampagne. „Um den starken Rückgang von Wildpflanzen und Insekten in Gärten und Landschaft aufzuhalten, leistet bereits ein anderer Mäh-Rhythmus einen wertvollen Beitrag.“

Indem der Rasenmäher bewusst stehengelassen wird, könne der gärtnerischen Vereinigung zufolge die Vielfalt von Blüten und ihren Bestäubern erhöht werden. „Erhebungen der Organisation Plantlife aus England beweisen, dass die Menge an Nektar für bestäubende Insekten auf Rasenflächen um das Zehnfache erhöht werden kann, wenn einen Monat nicht gemäht wird“, so die DGG. Daher ruft auch Plantlife jedes Jahr zum englischen Pendant „No Mow May“ auf.

Durchhalten für ökologische Vielfalt: Gartenbau-Gesellschaft entlohnt „Mähfreien Mai“ mit Preis

Natürlich weiß die DGG, dass ein akkurat gekürzter Rasen für viele Menschen ein Muss ist. Demnach entstehe in vielen Nachbarschaften ein sozialer Druck, „ordentlich“ zu sein. „Vielerorts wird über das ganze Jahr und besonders im Mai bis zu zweimal pro Woche und mehr gemäht.“ Doch seit ihrem ersten Aufruf 2021 habe die Idee große Kreise gezogen. Viele Gartenfreunde, Garten-, Naturschutz- und Imkerverbände haben sich ausgetauscht und ermutigt.

Wie oft sollte der Rasen gemäht werden?

Viele Experten sind sich uneinig, in welchem Intervall der Rasen gemäht werden soll. Laut Öko-Test sollten Blumenkräuterrasen vier bis sechs Mal im Jahr und Blumenwiesen zweimal pro Jahr getrimmt werden. Dazu empfehlen sie, die Mahd nach den Wiesen liegenzulassen, damit die Samen aus den Samenständen herausfallen und keimen.

Quelle: Öko-Test

Um das Durchhalten im „Mähfreien Mai“ zu entlohnen, bietet die DGG einen Mitmachwettbewerb mit Preisen an. Und so können Sie teilnehmen: Ab dem 1. Mai wird ein Quadratmeter auf der Rasenfläche markiert, der nicht gemäht wird. In dieser Fläche werden dann alle vorkommenden Blüten gezählt und in eine vorgefertigte Tabelle eingetragen. Bis Juni können die Zähl-Ergebnisse und Bilder eingereicht werden. Die besten drei Ergebnisse erhalten einen Sonderpreis. (cln)

2024-05-08T04:17:16Z dg43tfdfdgfd