IST SCHNECKENKORN GIFTIG? WAS DIE VERBRAUCHERZENTRALE GARTENLIEBHABERN RäT

Schädlingsbekämpfung im Garten

Ist Schneckenkorn giftig? Was die Verbraucherzentrale Gartenliebhabern rät

Schneckenkorn ist ein beliebtes Mittel gegen Schädlinge im Garten, doch seine Sicherheit für Mensch und Tier ist umstritten. Es gibt jedoch gute Alternativen.

Schneckenkorn wird von vielen Gartenbesitzern zur Schneckenbekämpfung eingesetzt. Das chemische Mittel mit den typisch blauen Körnchen ist in Gartencentern und Baumärkten erhältlich. Ganz unbedenklich ist Schneckenkorn jedoch nicht. Die Verbraucherzentrale mahnt jedenfalls zur Vorsicht – vor allem, wenn sich Kinder und Haustiere im Garten aufhalten.

Schneckenkorn kann für Kleinkinder und Tiere gefährlich sein

Immer wieder würden in der Giftnotrufzentrale Fälle auftauchen, in denen Menschen und Tiere mit Schneckengift in Kontakt gekommen seien, heißt es auf Verbraucherzentrale.de. Vor allem das in Schneckenkorn oft enthaltene Metaldehyd sei bedenklich: „Hunde reagieren darauf sehr empfindlich, Kinder empfindlich“, zitiert die Verbraucherzentrale eine Sprecherin des Giftnotrufs.

Die zugesetzten Bitterstoffe reichen scheinbar nicht aus, um den Verzehr zu verhindern. Ob eine konkrete Gefahr besteht, kommt jedoch auch immer „auf Menge, Zeitraum der Einnahme und die konkreten Inhaltsstoffe an“, so die Verbraucherschützer. Gartenbesitzer sollten jedenfalls vorsichtig mit Schneckenkorn umgehen und es von Haustieren und Kleinkindern fern halten.

Alternativen zu Schneckenkorn mit Metaldehyd

Als Alternative zu Schneckenkorn mit Metaldehyd rät die Verbraucherzentrale zu Mitteln mit dem Wirkstoff Eisen-III-Phosphat. Dieser sei weniger gefährlich für Tiere und Menschen und auch aus ökologischer Sicht vertretbar, da es so gut wie keine negativen Umwelteigenschaften haben soll. Auch Ökotest hat Schneckenkorn mit Eisen-III-Phosphat bereits mit „sehr gut“ bewertet. Das Nachhaltigkeitsportal Utopia.de rät aus Tierschutzgründen dennoch davon ab: „Die Schnecken verenden daran, nachdem es ihr Fressen hemmt und sie in ihre Verstecke zurückkehren“, heißt es dazu auf der Internetseite.

Alles rund um Haushalts- und Garten-Tipps finden Sie im regelmäßigen Wohnen-Newsletter unseres Partners Merkur.de. Hier anmelden!

Darüber hinaus gibt es viele natürliche Methoden und Hausmittel, um Schnecken von Blumen und Gemüsepflänzchen fernzuhalten:

  • Schneckenbarrieren aus natürlichen Materialien: Streuen Sie Rindenmulch, Sand, Sägemehl, Gesteinsmehl oder Kalk um einzelnen Pflanzen oder Beete. Die Schnecken können diese Materialien nur schwer überwinden und bleiben so von Salat, Erdbeeren & Co. fern.
  • Schneckenzäune sind bereits fertig im Handel erhältlich und hindern Schnecken daran, an Ihre Pflänzchen zu gelangen. Ein solcher Zaun lässt sich aus einfachen Materialien auch selbst basteln, wie dieser Schneckenzaun aus Kronkorken. Oder Sie bauen sich einen Schneckenkragen.
  • Schneckenfeinde fördern: Fördern Sie natürliche Fressfeinde von Nacktschnecken wie Igel, Kröten, Laufkäfer, Glühwürmchen oder Amseln, indem Sie den Nützlingen Nist- und Rückzugsmöglichkeiten in Ihrem Garten bieten.
  • Absammeln: Legen Sie Holzbretter oder Rhabarberblätter im Garten aus. Hier verstecken sich Schnecken mit Vorliebe und lassen sich dann leichter absammeln.

Von den viel beschworenen Bierfallen gegen Schnecken sollte man dagegen lieber die Finger lassen – ansonsten locken Sie zusätzlich die Schnecken aus Nachbars Garten an. Die Wirkung von Kupferband gegen Schnecken ist ebenfalls umstritten.

2024-05-08T14:00:16Z dg43tfdfdgfd