BUTTER SELBST MACHEN: ZEHN VERSCHIEDENE REZEPTE FüR JEDEN GESCHMACK

Heute gibt es eine dekadente Frühstückstafel mit zehn verschiedenen Sorten Butter. Da ist für jeden was dabei! Und wer vegan lebt, darf sich mit Margarine austoben.

Haben Sie als Kind auch zum Muttertag Gutscheine verschenkt? »Ainmal afreumen« und »liep sain« liegen wahrscheinlich noch heute irgendwo bei meiner Mutter im Schrank und warten darauf, eingelöst zu werden. Eine nette Alternative, die tatsächlich zeitnah verzehrt werden kann, ist eine prall gedeckte Frühstückstafel. Immerhin gibt es wenig, was deutsche Gaumen so begeistert wie gute Butter und gutes Brot. Nicht nur am Muttertag kann man Menschen damit eine Freude machen, auch bei der Grillparty oder beim Geburtstag sind ein paar Variationen von Kräuter- und Gewürzbutter ratzfatz weggeputzt. Und wer Kinder hat, kann sich bei einigen Schritten von ihnen helfen lassen.

DER SPIEGEL fasst die wichtigsten News des Tages für Sie zusammen: Was heute wirklich wichtig war - und was es bedeutet. Ihr tägliches Newsletter-Update um 18 Uhr. Jetzt kostenfrei abonnieren.

Weil ich hier ja quasi einen Bildungsauftrag habe, zeige ich Ihnen zunächst einmal, wie man Butter selbst macht. Wer das schon kann, vegan lebt oder seine Butter beim Händler des Vertrauens erwirbt, überspringt den Schritt und geht direkt zur Bilderstrecke mit den zehn verschiedenen Rezepten.

Zunächst für Anfänger: Die Urbutter

Zutaten:

  • 500 ml Sahne

  • eine Prise Salz

  • Ein Handrührgerät, eine Küchenmaschine oder starke Arme

Was kostet das? Zwei bis drei Euro

Wie lange dauert das? Etwa 20 Minuten

Aus einem halben Liter Sahne mit 32 Prozent Fett bekommt man etwa 160 Gramm Butter, der Rest sind Buttermilch (die man trinken oder verkochen kann) und Schwund. Wer selbst Butter machen möchte, nimmt dafür idealerweise ein Handrührgerät oder eine Küchenmaschine, es geht aber auch mit einem Schneebesen oder einem großen verschließbaren Glas, das man schüttelt. Die stromlosen Varianten kosten allerdings enorm viel Zeit und Muskelkraft. Natürlich schmeckt sie selbst gemacht am besten und liefert zudem ein erhabenes Gefühl, Meister der Elemente zu sein. Wer aber nicht den Tradwife-Lifestyle pflegt, kann die Butter auch einfach kaufen (das ist meist auch günstiger) oder zumindest eine Maschine zu Hilfe zu nehmen.

Um Butter zu machen, muss die Sahne einfach geschlagen werden. Im...mer... wei...ter... schlaaaaaagen. Zunächst wird nach einigen Minuten Schlagsahne draus, ein paar Minuten später dann Butter und Buttermilch. Man kann die Butter nun zwar direkt verwenden, sie enthält aber noch Reste der Buttermilch – und wird daher schnell ranzig im Kühlschrank. Abhilfe schafft eine Schüssel mit Eiswasser, in der die Butter mit der Hand »gewaschen« wird.

Weil das Wasser kalt ist, schmilzt die Butter einem nicht in den Händen weg, während man sie sanft durchmassiert. Dabei kann man wenig falsch machen, außer dass man zu warmes Wasser nimmt. Einfach ins Wasser drücken und den Butterball durchkneten. Nach ein, zwei Minuten sollte das Wasser trüb, die Butter rein und die Hand eiskalt sein. Nun kann man die Butter herausnehmen und formen. Traditionelle Menschen machen das mit Butterbrettern, man kann sie aber auch einfach zu einer Kugel formen oder in Backpapier einrollen. Im Kühlschrank sollte sich gewaschene Butter über einen Monat halten, im Gefrierfach ein ganzes Jahr.

Wer nun seine Butter hat, kann diese nach Belieben würzen, salzen oder mit anderen Zutaten verfeinern. Ich habe hier ein paar meiner Lieblingsvariationen aufgeschrieben, es gibt aber unendlich viele. Toben Sie sich aus.

Einen Trick möchte ich Ihnen vorher aber verraten, gerade wenn Sie mit getrockneten Kräutern oder Pasten wie Tomatenmark arbeiten: Ich nehme gern einen Teil meiner Butter und schmelze ihn auf sehr niedriger Hitze in einem Topf oder der Pfanne und rühre meine Würzung mit ein. Getrocknete Kräuter wie Rosmarin oder Minze werden in der warmen Butter wieder weich und sind dadurch angenehmer zu essen. Pasten wie Tomatenmark lassen sich so viel besser unterrühren. Die geschmolzene und gewürzte Butter vermenge ich danach mit derselben Menge Butter auf Zimmertemperatur und stelle alles zusammen im Kühlschrank kalt. Am einfachsten geht das mit einem Metalllöffel in einer größeren Schüssel, damit nichts überläuft. Einfach die raumwarme Butter am Rand der Schüssel zerdrücken und dann rühren, bis alles glatt ist.

Wer so vorgeht, muss nur darauf achten, die Butter nicht zu schnell zu erwärmen und nicht zu heiß werden zu lassen. Denn dann trennen sich Fett und Eiweiß, und die Butter sieht beim Abkühlen nicht mehr so schön aus. Also einfach die kleinstmögliche Stufe der Herdplatte einstellen und vom Herd nehmen, falls es blubbert.

Der Einfachheit halber habe ich bei jedem der folgenden Rezepte ein halbes Paket Butter verwendet, also etwa 120 Gramm. Übrigens: Man kann bedenkenlos gute Margarine für diese Rezepte nehmen. Es gibt hervorragende pflanzliche Alternativen, die sich fast genauso verwenden lassen wie Butter.

Das Tolle an den meisten Buttersorten ist, dass man sie problemlos schon einige Tage vor dem Essen vorbereiten kann. Wer also einen Brunch am Sonntag plant, kann am Samstag alles in Ruhe schnibbeln und im Kühlschrank aufbewahren. Butter lässt sich auch super einfrieren und kann in großen Mengen vorproduziert werden, um den ganzen Sommer über beim Grillen davon zu zehren oder im Winter noch etwas Bärlauchbutter zu genießen.

Aufpassen muss man, wenn man zusätzlich zu Kräutern und Gewürzen noch andere Lebensmittel verarbeitet. Die Pilzbutter aus der Bilderstrecke oben etwa würde ich maximal drei Tage im Kühlschrank aufbewahren. Übrigens: Man kann natürlich auch tiefgefrorene Kräuter verwenden, diese verderben aber schnell und können mit Keimen belastet sein. Besser ist es, Tiefkühlkräuter nur für heiße Gerichte zu benutzen, bei denen sie richtig durcherhitzt werden.

Wie Sie es auch machen: Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Buttermachen, einen wunderschönen Buttertag und einen gesegneten Appetit! Und das »liep sain« nicht vergessen.

Suchen Sie noch mehr Rezepte, die wenig Geld kosten? Dann folgen Sie mir gern auf Instagram. Fragen und Anmerkungen? Gern an [email protected] schreiben.

2024-05-08T10:01:35Z dg43tfdfdgfd