Bei vielen Gartenbesitzern besteht der Irrglaube, dass reichlich Blüten im Garten auch viel Nektar und Pollen für Bienen bedeuten. Dabei haben viele beliebte Pflanzen ihnen rein gar nichts zu bieten.
Blüten sind von Natur aus nur deswegen schön, damit sie bestäubende Insekten anlocken. Als Gegenleistung bieten sie den fleißigen Helfern Nahrung in Form von Nektar oder Pollen. Die moderne Pflanzenzucht hat den optischen Reiz von Blütenpflanzen aufgenommen, den ökologischen Wert jedoch außer Acht gelassen. Bei vielen beliebten Zierpflanzen ist die Ausbeute für Bienen deshalb inzwischen mickrig bis gar nicht vorhanden. Aus Sicht der heimischen Insektenwelt ist Pflanze eben nicht gleich Pflanze. Wer sich neue Pflanzen in den Garten oder auf den Balkon holt, sollte deshalb genau abwägen und sich im Zweifel lieber für bienenfreundliche Pflanzen entscheiden. Die folgenden 10 Gartenpflanzen sind zwar dekorativ – doch für Honigbienen, Wildbienen und Hummeln völlig nutzlos.
Gefüllt blühende Pfingstrosen wie ‘Sarah Bernhardt’ oder ‘Glory Hallelujah’ sind für Bienen ungeeignet. Die Insekten kommen nicht an den Pollen heran.
Gartentulpen gehören zwar zu den ersten Farbtupfern im Frühling, doch sie haben nur wenig Pollen zu bieten. Für Bienen sind sie keine wertvolle Option.
Stiefmütterchen haben überhaupt keinen Pollen oder Nektar und sind für Bienen deshalb völlig nutzlos.
Bauern- und Ballhortensien tragen ein üppiges Blütenkleid, doch für Bienen sind sie uninteressant. Gezüchtete Hortensien sind steril, sodass Bienen hier vergeblich nach Nahrung suchen.
Gezüchtete Rosen mit eng gefüllten Blüten duften manchmal gut und sehen meistens wunderschön aus, sie erfreuen aber nur unsere Augen und Nasen und nicht die Gaumen der Bienen.
Echter Flieder verfügt über zahllose Blüten, aber es wird nicht genügend Nektar produziert. Deshalb gehört er zu den Pflanzen, die für Bienen nutzlos sind. Die Insekten bevorzugen stattdessen Sommerflieder.
Magnolien blühen wunderschön und sind ein wahrer Augenschmaus. Doch für Bienen haben sie gar nichts zu bieten. Magnolien werden von Käfern bestäubt.
Lebensbäume tragen ihren Namen nicht etwa, weil sie für die Tierwelt einen existenziellen Wert hätten. Der Name rührt daher, dass die Öle des Lebensbaums im 16. Jahrhundert gegen Skorbut eingesetzt wurden. Die Bestäubungsaufgaben werden vom Wind übernommen, Bienen und andere Insekten sind hier nicht vonnöten. Deshalb bieten sie ihnen auch keinerlei Nahrung.
Forsythien verzaubern uns mit ihrer gelben Pracht im März und April. Doch die meisten Forsythien-Sorten sind steril und damit vollkommen uninteressant für Bienen. Eine Ausnahme gibt es: Die Sorte ‘Beatrix Farrand’ produziert Pollen. Wenn Sie also auf den leuchtenden Farbtupfer im Frühling auf keinen Fall verzichten wollen, ist sie der beste Kompromiss.
Geranien (Pelargonium) liefern grundsätzlich wenig Nektar und Pollen. Manche ungefüllten oder wenig gefüllten Hänge- und Duftgeranien entwickeln zumindest ein wenig Pollen. Gefüllte Sorten erschweren es Bienen zusätzlich, sich überhaupt an dem ohnehin gering vorhandenen Pollen zu bedienen. Auch Geranien sind somit keine Bereicherung für den Speiseplan.
Das Problem bei gefüllten Blüten ist, dass sie zwar optisch attraktiv für Bienen sind. Doch die Tiere kommen nicht an den Pollen heran, weil zu viele Blütenblätter ihnen den Weg versperren. Jeder Flug kostet die Bienen Kraft und wenn sie am Ziel keine Nahrung finden, schwächt sie das. Dann ist die Biene auf der Blüte hungriger als vor dem Ausflug. Was bedeutet das für die Beetplanung? Natürlich müssen Sie in Ihrem Garten deswegen nicht gänzlich auf gefüllt blühende Stauden und Rosen verzichten, doch Sie sollten – den Bienen zuliebe – auf eine ausgewogene Mischung achten. Setzen Sie für jede gefüllt blühende Pflanze ein bis zwei bienenfreundliche Gewächse. So freuen sich nicht nur die Menschen, sondern auch die Insekten.
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