KINDERN BEIBRINGEN GESPRäCHE NICHT ZU UNTERBRECHEN

Das kleine Plappermäulchen steht gefühlt niemals still – und hat's nicht so mit warten. Wie Kinder dennoch lernen können, nicht ständig dazwischenzureden ...

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"Mamaaaa!" – "Gleich, mein Schatz, ich spreche gerade mit Papa" – "Mamaaaa, guck mal, ein LKW, hier ist ein LKW, Mamaaaaa, guck mal, ein LKW!"

Ganz ehrlich: In Sachen Hartnäckigkeit macht einem Kleinkind keiner so schnell was vor. Gespräche, wichtige Telefonate – nichts, was Kinder davon abhalten würde, lautstark dazwischenzuplappern. Mit einem kleinen Kind im Haus sind Eltern oft schon froh, wenn sie überhaupt mal zwei Sätze am Stück wechseln können, ohne unterbrochen zu werden.

Sobald Kinder sprechen lernen, können sie gar nicht mehr genug davon bekommen. Sie quatschen und quasseln den lieben langen Tag. Rücksichtnahme auf die Gespräche anderer? Fehlanzeige. Ist ja auch nachvollziehbar: Endlich haben sie sich diese tolle neue Fähigkeit angeeignet – also wollen sie sie auch nutzen.

Nur: Wie lernen Kinder, Gespräche nicht ständig zu unterbrechen?

5 Schritte, um Kindern beizubringen, Gespräche nicht mehr zu unterbrechen

Respektvoll sprechen, aufmerksam zuhören

Schon kleine Babys profitieren davon, wenn Eltern zugewandt und offen mit ihnen kommunizieren, sie beispielsweise wissen lassen, wenn sie sie auf den Arm nehmen, anstatt sie einfach hochzunehmen. Ein Beispiel für respektvolle Kommunikation im Kleinkindalter ist, wenn Eltern ankündigen, dass die Spielzeit fast vorbei ist, anstatt sie abrupt zu beenden. Es macht sich langfristig bezahlt, wenn Eltern Kinder ihre Geschichten in Ruhe zu Ende erzählen lassen und dabei aufmerksam zuhören, ohne dazwischenzureden oder sie zu korrigieren. Mit gutem Vorbild vorangehen ist das Stichwort.

Signale geben

Auch nonverbal können Eltern ihren Kindern mitteilen, dass sie sie sehen und wahrnehmen, dass sie etwas mitteilen möchten. Dabei unterstützen bestimmte Signale. Kleinen Kindern kann es helfen, ihre Hand zu halten oder ihnen über den Kopf zu streichen. Mit größeren Kindern lassen sich auch konkrete Handzeichen verabreden: eine ausgestreckte Hand, ein Kopfnicken oder eine ähnliche Geste kann ein Code sein, der den Kinder zu verstehen gibt, dass sie noch einen Moment warten müssen.

Höflich unterbrechen

In manchen Situationen ist es unvermeidlich, zu unterbrechen. Wenn wir einem Erwachsenen ins Wort fallen, entschuldigen wir uns in der Regel dafür. Dasselbe sollten wir auch bei unseren Kindern tun und ihnen mit gutem Beispiel vorangehen. "Entschuldige, ich sehe, du spielst, aber wir müssen jetzt los." So lernt ein Kind, dasselbe zu tun. 

Warten lernen

Kleine Kinder haben noch kein gutes Zeitgefühl und wollen ihre Bedürfnisse am liebsten jetzt, gleich, sofort erfüllt bekommen. Dennoch können Kinder lernen, zu warten. Am besten funktioniert das Üben in ruhigen, entspannten Momenten und indem Eltern einen konkreten Zeitrahmen setzen: "Ich muss jetzt ein paar Minuten telefonieren, dann lesen wir zusammen ein Buch." Oder: "Ich spreche gerade noch mit Papa, danach komme ich zu dir."

Geduldig sein

Bis Kinder gelernt haben, Gespräche nicht zu unterbrechen, dauert es seine Zeit. Es ist ein Prozess, und es wird immer wieder Situationen geben, in denen Kinder vor lauter Aufregung einfach dazwischenquatschen. Von Strafen oder schimpfen sollten Eltern absehen. Auch Befehle wie "Shhhhh!" sind wirkungslos. Sinnvoller ist es, dem Kind kurz zu versichern, ihm gleich zuzuhören: "Ich sehe, dass du mir etwas erzählen möchtest. Ich brauche noch fünf Minuten."

Wichtig: Kinder reden nicht dazwischen, weil sie frech oder schlecht erzogen sind, sondern weil sie aufgeregt sind, sich mitteilen wollen und noch kein Gespür dafür haben, Gesprächspausen abzuwarten. Mit Geduld und durch das gute Vorbild der Eltern lernen sie jedoch nach und nach, einander ausreden zu lassen, abzuwarten und zuzuhören.

Extra-Tipp: Unterbrechungsregel festlegen

Dieser Trick stammt ursprünglich aus der Montessori-Pädagogik und kann toll mit etwas älteren Kindern klappen: Die Eltern vereinbaren mit dem Kind, die Hand auf den Arm des Erwachsenen zu legen, wenn es etwas sagen möchte, obwohl Mama oder Papa gerade noch im Gespräch sind. Durch diese Unterbrechungsregel erkennen die Eltern, dass ihr Kind sie braucht, und sie können so bald wie möglich angemessen darauf reagieren. Die zweifache Mutter und Mama-Bloggerin Nina Fields schwört auf diese Methode:

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