"SOMMERMODUS" AM FENSTER: WARUM ER JETZT WICHTIG WIRD

Der "Sommermodus" am Fenster hilft, überhitzte Räume zu vermeiden. Was Sie wissen müssen.

Durchzug oder Fenster zu? Zum Lüften tagsüber gibt es verschiedene Ansichten. Denn wenn drinnen das Thermometer immer höher steigt, ist es für viele ein erlösender Reflex, die Fenster aufzumachen und Durchzug zu erzeugen. "Der kühlt zwar den Menschen, weil der Schweiß verdunstet", sagt Christian Handwerk von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. "Aber das Zimmer wird aufgeheizt."

Die heiße Luft von draußen erwärme alles im Raum - den Boden, Möbel, Decken, jedes Bauteil. Daher sagt Handwerk: "So schwer es auch fällt, am besten ist es, an heißen Tagen alle Fenster tagsüber geschlossen zu halten."

Die Verbraucherzentrale NRW rät, tagsüber die Fenster nicht zu oft und wenn auch nur kurz zu öffnen, um frische, sauerstoffhaltige Luft hineinzulassen. Und steigt einem die stehende Luft dann zu sehr zu Kopf, dann empfiehlt die Verbraucherzentrale, statt Lüften mit Durchzug Ventilatoren (Ventilatoren-Test bei CHIP) anschalten. Von mobilen Klimageräten (Zum aktuellen CHIP-Test) rät sie hingegen ab. Diese sind nicht nur mehrere Hundert Euro teuer und verbrauchen mehr Strom als Ventilatoren, sie kühlten oft auch weniger als erwartet.

Nachts möglichst lange querlüften

Dieser Tipp ist gerade wichtig, wenn es mehrere Hitzetage in Folge gibt: Dann sollte man nachts, wenn es nicht mehr heiß ist, ausgiebig lüften. Das kühlt die schweren Bauteile im Haus, erklärt Handwerk. Er rät dann zum Querlüften möglichst über einen langen Zeitraum.

Sind die Bauteile gut heruntergekühlt, heizen sie sich am folgenden Tag nicht zu sehr auf. "Sinkt die Temperatur der Bauteile aber nur wenig, erhitzen sie die Wohnung Tag und Nacht. Deshalb sind längere Hitzeperioden, in denen auch die Nächte warm sind, so unangenehm", so Handwerk.

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Fenster abdunkeln: Ja oder nein?

Die Räume werden auch bei geschlossenen Fenstern erhitzt, wenn Sonnenstrahlen ungehindert in sie eindringen können. Daher lautet einer der wichtigsten Tipps an heißen Tagen: Fenster abdunkeln.

"Außenliegender Sonnenschutz wie Rollladen ist der beste Schutz vor Hitze", sagt Andreas Köhler vom Bauherren-Schutzbund in Berlin. Er rät sogar dazu, sie tagsüber vollständig zu schließen.

Wer keine Rollläden oder alternativ Außenrollos hat, kann seine Fenster mit Innenrollos verdunkeln. "Am besten sind Rollos mit reflektierenden Oberflächen, zum Beispiel Alu-Lamellen", sagt Christian Handwerk. Da sie die Sonnenstrahlen gar nicht erst hereinlassen, sondern gleich zurückwerfen, schützen sie deutlich besser als einfache Abdunkelungen.

Er rät auch zu Sonnenschutzfolien, die auf der Außenseite direkt auf die Fensterscheiben geklebt werden. "Die sind lichtdurchlässig und können auch im Winter dranbleiben", so Handwerk. Allerdings verdunkeln die Folien den Raum dann auch an dunkleren Wintertagen.

Hilft kühlende Feuchtigkeit?

Etwas Abkühlung können auch Zimmerpflanzen in den Wohnraum bringen. "Vor allem Blätter mit großer Oberfläche geben kühlende Feuchtigkeit an die Umgebung ab", erklärt Jürgen Herrmannsdörfer vom Fachverband Raumbegrünung und Hydrokultur. "Das Einblatt ist beispielsweise ein Hochleistungsverdunster, aber auch Nestfarn und Zyperngras eignen sich."

Auf andere Feuchtigkeitsquellen verzichten

Wie die Pflanzen bringt auch frisch gewaschene Wäsche, die auf dem Wäscheständer im Zimmer trocknen soll, Feuchtigkeit in den Raum. Das kann zunächst durchaus angenehm sein. Denn für die Verdunstung des Wassers der feuchten Textilien wird der Umgebung Wärme entzogen und das macht sich für als Abkühlung bemerkbar. Vor allem in unmittelbarer Umgebung zu den Stoffen.

Der Prozess hat aber auch einen kurz darauf eintretenden Effekt, der weniger angenehm ist: Es wird durch die gesteigerte Luftfeuchtigkeit schwüler im Raum. Das kann bei vielen Wiederholungen sogar zur Schimmelbildung führen.

Übrigens: Die Luftfeuchtigkeit in Räumen erhöht sich auch über viele Pflanzen, ein Aquarium oder Luftbefeuchter. Darauf weist Andreas Köhler hin. Vielleicht ist es an heißen Tagen ja möglich, das Grün und die Fische aus den Aufenthaltsräumen auszulagern.

Gibt es am Fenster einen Sommermodus?

Einen offiziellen "Sommermodus" gibt es bei Fenstern genauso wenig wie einen "Wintermodus" - denn die Jahreszeiten sind für die richtigen Einstellungen auch unerheblich. Ein korrekt eingestelltes Fenster hält im Winter die Kälte fern und im Sommer die Hitze.

Schwer- oder Leichtgang beim Öffnen, hohe Lautstärke von Außengeräuschen und starke Zugluft deuten auf einen falsch eingestellten Anpressdruck hin, wenn das Fenster ansonsten gerade sitzt und die Dichtungen in Ordnung sind.

Die Technik ist hier alles anderes als einheitlich, viele Fenster haben aber für die Einstellung kleine Rollzapfen am Fensterflügel. Die lassen sich teilweise ohne Werkzeug justieren.

Meist gibt es am Rollzapfen mehrere Einstellungen, die durch eine kleine Nut im dickeren Teil des Ringes markiert sind. Bei unserem Beispielfenster gibt es acht mögliche Stellungen, was insgesamt in fünf verschiedenen Stärken des Anpressdrucks resultiert:

  1. Zeigt die Nut senkrecht hin zur Dichtung, ist der Anpressdruck am höchsten.
  2. Zeigt die Nut 45 Grad zur Dichtung hin, ist der Anpressdruck hoch.
  3. Zeigt die Nut parallel zum Fensterrahmen, erzielen Sie mittleren Anpressdruck.
  4. Zeigt die Nut 45 Grad von der Dichtung weg, ist der Anpressdruck gering.
  5. Zeigt die Nut senkrecht von der Dichtung weg, ist der Anpressdruck am niedrigsten.

Sie können jetzt mal die Fenster prüfen und so einen Zapfen nach oben ziehen, durch Drehen neu justieren und danach wieder reindrücken.

Beachten Sie, dass es mehrere dieser Zapfen am Fensterflügel gibt. Prüfen Sie nach der Justierung, wie sich das Fenster öffnen und schließen lässt und ob Außengeräusche besser oder schlechter in den Raum dringen.

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Vorsicht vor Schäden am Fenster

Die Justierung des Anpressdrucks ohne Werkzeug können Sie recht gefahrlos ausprobieren. Bringt es keine Verbesserung, haben Sie die Einstellungen auch schnell wieder in den Ursprungszustand versetzt.

Wichtig ist, dass der Fenstergriff nicht mit Gewalt geschlossen werden darf – dann ist der Anpressdruck zu hoch und belastet die Mechanik. Für eventuelle Schäden müssen Sie dann selbst aufkommen!

Es gibt aber noch andere Systeme, für die dann Werkzeug nötig ist, etwa Maul- oder Inbusschlüssel. Hier sollten Sie dem Heimwerkerdrang nicht nachgeben, denn es besteht die Gefahr, die Zapfen zu fest anzuziehen und so die Mechanik des Fensters oder die Dichtungen zu beschädigen.

Überhaupt sind gute Dichtungen das A und O für gut isolierte Fenster, Anpressdruck hin oder her. Oft zeigen Fenster nämlich ein ganz anderes Problem: Sie sind zu dicht. Das kann zu Schimmelbildung führen, wenn man nicht richtig lüftet.

CHIP meint: Schnell ausprobieren

Gibt es keine offensichtlichen Mängel am Fenster, ist es aber trotzdem undicht, können Sie den Trick mit dem Anpressdruck mal probieren. Es gibt aber keine speziellen Sommer- oder Wintereinstellungen, der richtige Anpressdruck passt fürs ganze Jahr! Gefahrlos und einfach klappt das mit den gezeigten Rollzapfen, denn dann ist zur Einstellung nicht mal Werkzeug nötig. Bringt es keine Verbesserung, können Sie den Anpressdruck auch schnell wieder so einstellen, wie er vorher war. Beachten Sie: Weitere Einstellungen am Fenster sollten Sie von einem Fachbetrieb vornehmen lassen. Empfehlenswert ist außerdem einmal pro Jahr eine fachmännische Kontrolle der Fenster.

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