KATZENKRALLEN SCHNEIDEN: DAS SOLLTEN SIE UNBEDINGT WISSEN
Viele Halter sind unsicher, ob sie ihrer Katze die Krallen schneiden sollen. Wir haben bei einer Tierärztin nachgefragt.
Viele Katzenhalter sind unsicher, ob sie ihrer Katze die Krallen schneiden sollten oder nicht. Liebenswert hat deshalb mit Tierärztin Dr. Birgit Rüschoff gesprochen.
Die Tierärztin klärt auf, wann es notwendig ist, Katzen die Krallen zu schneiden, in welchen Fällen davon abzuraten ist und wie Halter dabei am besten vorgehen sollten.
Sollte ich meiner Katze die Krallen schneiden?
Dr. Birgit Rüschoff weiß: "Bei jungen und gesunden Katzen ist es nicht nötig, die Krallen zu schneiden". Diese wetzen sich die Krallen nämlich selbst ab, erklärt die Tierärztin. Dafür nutzen sie ihre Zähne oder auch ihre Umwelt, wie z.B. einen Kratzbaum.
"Katzen ziehen ihre Krallen durchs Maul und ziehen so die oberste Schicht ab", erklärt Dr. Rüschoff. Die Krallenstücke, die dabei entfernt werden, haben laut Rüschoff eine optische Ähnlichkeit mit Spelzen.
An Kratzbäumen arbeiten die Samtpfoten dann häufig noch einmal nach, damit die Krallen nicht ganz so scharf sind.
Fakt ist also, dass die meisten Katzen sich selbst um das Krallenkürzen kümmern. Doch in welchen Fällen müssen Halter selbst aktiv werden?
Wann muss man Katzen die Krallen schneiden?
"Gerade bei älteren Katzen, die sich weniger bewegen, Arthrose haben oder schlechte Zähne, lohnt es sich genauer hinzuschauen", so die Tierärztin.
Hier erfahren Sie mehr zum Thema: Wenn Katzen alt werden - der richtige Umgang
Ein Warnsignal sei, wenn die Krallen rund, quasi im Kreis, wachsen. "Wenn das passiert, wachsen die Krallen in den Ballen hinein, dann wird es allerhöchste Zeit zu handeln", weiß Dr. Rüschoff. Bei älteren Katzen kann es sich empfehlen, die Krallen alle vier Monate kontrollieren/schneiden zu lassen.
Es gibt noch weitere Merkmale, an denen Sie erkennen können, ob die Krallen Ihrer Katze womöglich zu lang geworden sind.
Um diese zu erfahren, klicken Sie sich einfach durch unsere Bilder-Galerie:
Wenn Sie eines dieser Merkmale bei Ihrer Katze beobachten, empfiehlt es sich einen Tierarzt aufzusuchen. Dieser kann dann im Einzelfall entscheiden, was die beste Lösung ist.
Tipp: Es kann sich empfehlen, die Krallen Ihrer Katze in einem regelmäßigen Abstand (etwa alle zwei Monate) zu kontrollieren.
Krallenschneiden bei Katzen: So gelingt es verletzungsfrei
Bevor Sie damit beginnen, Ihrer Katze die Krallen zu schneiden, gibt es einige Dinge, die Sie unbedingt beachten sollten.
Wichtig ist zunächst, dass Sie auf geeignetes Werkzeug zurückgreifen. Im Tierfachhandel oder online gibt es spezielle Scheren, Zangen, Knipser oder auch Dremel, die sich zum Krallen schneiden/abschleifen eignen.
Beachten Sie unbedingt auch, dass sowohl die Nerven als auch Blutgefäße mit der Kralle mitwachsen. Das bedeutet, dass Sie bei langen Krallen, dass Sie diese niemals sofort auf die gewünschte Endlänge kürzen sollten.
Hier gilt: Über mehrere Wochen immer nur ein kleines Stück kürzen, sonst riskieren Sie Nerven oder Gewebe Ihrer Katze zu verletzen.
Dr. Birgit Rüschoff empfiehlt Haltern: "Lassen Sie sich das Krallenschneiden vorher einmal von Ihrem Tierarzt zeigen." Der Tierarzt wisse genau, wie weit geschnitten werden darf und welches Werkzeug sich am besten eignet.
"Wenn die eigene Katze lieb ist und länger ruhig halten kann, spricht nichts dagegen, dass die Halter das Schneiden der Krallen anschließend selbst übernehmen", so die Tierärztin.
Allen anderen empfiehlt sie jedoch den Gang zum Tierarzt, damit das Tier beim Krallenschneiden nicht verletzt oder das Verhältnis zwischen Katze und Halter nicht negativ beeinträchtigt wird.
Wie viel kostet Krallenschneiden beim Tierarzt?
Der unterste Satz (nach Gebührenordnung) sind 10 Euro. Das Krallen schneiden kann jedoch auch - je nachdem nach welchem Gebührenordnungssatz der Tierarzt abrechnet – bis zu 30 Euro kosten.
Dr. Rüschoffs Tipp: Wer nur zum Krallenschneiden kommt, zahlt im Schnitt zwischen zehn bis 30 Euro. Wenn die Halter jedoch noch weitere Symptome abgeklärt haben wollen, kämen noch die Untersuchungs- und Behandlungskosten hinzu. Wer also gezielt nur zum Krallenschneiden kommt, zahlt weniger.
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