SPEISEN AM GROßEN TISCH: SO BEGEHEN MESCHEDER MUSLIME DAS TäGLICHE FASTENBRECHEN

Ein Besuch in der Fatih-Moschee

Speisen am großen Tisch: So begehen Mescheder Muslime das tägliche Fastenbrechen

Zwischen dem Beginn der Morgendämmerung und dem Sonnenuntergang weder essen noch trinken? Für viele Muslime in Deutschland und auf der ganzen Welt ist das momentan Alltag. Denn es ist Ramadan. Auch in Meschede fasten zahlreiche Frauen und Männer in diesen Tagen. Der SauerlandKurier war nun beim täglichen Fastenbrechen mit dabei.

Meschede – Der Duft nach türkischen Köstlichkeiten erfüllte die gesamte Moschee: Zahlreiche fleißige muslimische Frauen bereiteten Suppe, Reis, frische Salate, Gemüse, türkisches Fladenbrot und natürlich viele leckere süße Nachspeisen in der Küche zu. Am Freitagabend der vergangenen Woche (22. März) hatte die Türkisch-Islamische-Gemeinde zu Meschede zum diesjährigen Fastenbrechen in die Fatih-Moschee eingeladen, um gemeinsam bei Sonnenuntergang zu essen, Tee zu trinken und das Gebet zu feiern.

Essen für rund 300 Gäste

Die Stimmung war ausgesprochen gut, freudig und erwartungsvoll. Gäste aus Meschede, Eslohe, Olsberg, Bestwig und Warstein wurden zur Begrüßung herzlich umarmt. „Seit ungefähr vierzehn Uhr wird das Essen zubereitet. Zehn bis fünfzehn Frauen haben voller Freude für die rund 300 Gäste gekocht, die zum Fastenbrechen gekommen sind“, berichtete Durdu Boyali, Gemeindemitglied und im Frauenvorstand der Moschee, voller Stolz.

Sie ergänzte: „Die Frauen machen das unheimlich gerne und auf freiwilliger Basis, denn der Ramadan ist ein ganz besonderer Monat für uns. Mit großer Freude nehmen wir zusammen am Fastenbrechen teil.“

Was ist „Iftar“?

„Iftar“ heißt das tägliche Fastenbrechen im Ramadan nach Sonnenuntergang, das an dem Tag genau um 18.50 Uhr begann. Zuerst mit einem Teller Gemüsesuppe, einer Dattel für schnelle Energie und danach mit dem Hauptgericht mit vielen leckeren türkischen Spezialitäten. Frauen und Männer speisten in getrennten Räumen.

„Nach dem Essen gehen wir in die Moschee zum Beten“, berichtete Durdu Boyali weiter. Ihre Augen leuchteten, als sie von den Gebeten sprach. „Die Gebete werden immer auswendig auf arabisch gesprochen, darum lernen die Kinder bereits im Kindergartenalter arabisch zu lesen und zu schreiben.“

Was ist der Ramadan?

Für die Muslime gehört das Fasten im Monat Ramadan zu den fünf Säulen des Islam. In dieser Zeit ist es nach traditioneller Auffassung den Gläubigen nicht gestattet, zwischen dem Beginn der Morgendämmerung und dem Sonnenuntergang Speisen oder Getränke zu sich zu nehmen. Kranke und Schwangere sind aber beispielsweise von der Pflicht ausgenommen.

Von innerer Einkehr geprägt und vom Gefühl der Gemeinschaft soll in dieser besonderen Zeit die Seele des Fastenden gereinigt und geläutert sowie seine Beziehung zu Gott und seinen Mitmenschen gefestigt werden. Außerdem soll das Fasten das Gewissen schärfen, die Widerstandskraft vergrößern und das Miteinander in der Familie und unter Freunden stärken.

Wir Muslime freuen uns immer sehr darauf, zu fasten. Alle machen das freiwillig und mit großer Freude.

Durdu Boyali, Gemeindemitglied und im Frauenvorstand der Moschee

„Wir Muslime freuen uns immer sehr darauf, zu fasten. Alle machen das freiwillig und mit großer Freude“, so Durdu Boyali. „Gemeinsam bei Sonnenuntergang zu speisen, ist immer wie ein großes Fest. Alle sind glücklich, sie genießen das Miteinander am großen Tisch in den Speiseräumen und in der Moschee.“

Der Ramadan begann in diesem Jahr am 10. März und endet am 9. April mit dem so genannten Zuckerfest.

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