AUSFLUGSTIPPS: SO KOMMEN SIE MIT DER BAHN VON BERLIN INS GRüNE

Nicht nur Himmelfahrt: Bei schönem Wetter zieht es viele Berliner ins Grüne. Dass man dafür, anders als manch einer denkt, kein Auto braucht, hat sich inzwischen herumgesprochen. Doch einige Verbindungen scheinen noch nicht allen erfahrenen Ausflüglern bekannt zu sein. Fünf davon wollen wir hier vorstellen. Bis auf eine Teilstrecke gilt überall das Deutschlandticket. Und in allen Fällen sollte die Reise auf der Website des Verkehrsverbunds Berlin-Brandenburg (VBB) beginnen: www.vbb.de. Die Fahrplanauskunft ist nicht nur schlauer als selbst der ausgebuffteste Bahnexperte – sie zeigt auch an, wo Baustellen oder Betriebsstörungen das Reisevergnügen trüben.

In die Märkische Schweiz: Seen, Wälder, Hügel und viel Einsamkeit – östlich von Berlin erstreckt sich die perfekte Wander- und Ausflugsgegend. Mittendrin liegt Buckow, der einst verträumte Luftkurort, in dem einige Cafés hinzugekommen sind. Nicht zu vergessen: das Brecht-Weigel-Museum. Buckow ist vom Bahnhof Müncheberg stündlich per Bus 928 erreichbar. Noch schöner ist die Anreise mit der Buckower Kleinbahn, die während der kurzen Fahrt erste Ausblicke auf die Märkische Schweiz gewährt.

Sie fährt bis 6. Oktober sonnabends, sonn- und feiertags. Wer um 8.38, 9.38, 10.38 oder 11.38 Uhr in Lichtenberg in die Regionalbahn RB26 steigt, hat in Müncheberg einen guten Anschluss – beim Umsteigen den Tunnel nutzen. Himmelfahrt gibt es eine weitere Verbindung um 12.38 Uhr ab Lichtenberg. Zurück ab Buckow geht es stündlich bis 17.25 Uhr (Himmelfahrt bis 18.25 Uhr). Erwachsene zahlen für eine Hin- und Rückfahrt mit der Kleinbahn sieben Euro. Andere Fahrkarten, auch das Deutschlandticket, gelten nicht.

An den Stechlinsee: Inmitten weiter Wälder erstreckt sich der mit 70 Metern tiefste See Brandenburgs. Doch obwohl rund um den Großen Stechlinsee nur wenige Menschen siedeln, ist er mit dem Nahverkehr gut erreichbar. Eine Route führt vom Bahnhof Gransee über Menz dorthin. Wir empfehlen, mit dem Regionalexpress RE5 von Berlin nach Fürstenberg zu reisen. Von der Bushaltestelle am Park, zwei Minuten Fußweg vom Bahnhof entfernt, stellt der Bus 839 täglich Verbindungen nach Neuglobsow her.

Wer um 8.46 Uhr oder 10.47 Uhr am Berliner Hauptbahnhof in den Zug steigt, ist laut Plan anderthalb Stunden danach in dem einzigen Ort am See. Da der RE5 oft verspätet ist, empfiehlt sich sonnabends, sonn- und feiertags eine Verbindung mit mehr Zeit in Fürstenberg: Berlin Hauptbahnhof 10.17 Uhr, Neuglobsow 12.15 Uhr. An diesen Tagen fährt der Bus sogar weiter nach Menz. Die Umsteigezeit lässt sich im Fürstenberger Bahnhofscafé „Ahoi“ prima überbrücken. Letzte Rückfahrten ab Neuglobsow: 16.43 sowie 18.43 Uhr. Die Züge halten auch Südkreuz, Potsdamer Platz und Gesundbrunnen.

In den Hohen Fläming: Eine echte Höhenburg – vor den Toren Berlins. Die mittelalterliche Burg Rabenstein erfüllt mit ihrem 30 Meter hohen Bergfried, dem Torhaus und anderen Gebäuden alle Erwartungen, wie so eine Anlage aussehen sollte. Sie thront über dem Dorf Raben, in dem das Naturparkzentrum Hoher Fläming ein weiterer Anziehungspunkt ist. Am Flüsschen Plane gibt es schöne Wanderwege. Obwohl die Gegend südwestlich Berlins kaum besiedelt ist, gibt es täglich gute Verbindungen. Vom Bahnhof Bad Belzig aus erschließt die Burgenlinie 572 Raben und weitere Orte.

Wer um 9.14 Uhr oder 12.14 Uhr am Berliner Hauptbahnhof in den Regionalexpress RE7 steigt, ist um 10.53 oder 13.53 Uhr in Raben. Letzte Rückfahrt von dort: 17.54 Uhr. Die Züge halten unter anderem auch Ostkreuz, Alexanderplatz, Zoo und Charlottenburg.

Ins Schlaubetal: Auch ein verwunschenes, tief eingeschnittenes Tal wie das der Schlaube östlich von Berlin würde man nicht in Brandenburg erwarten. Auf 27 Kilometern passiert das Flüsschen Seen, Wälder und Wiesen, immer begleitet von Wanderwegen – aber fast nicht von Straßen. Über tausend Pflanzen- und 140 Brutvogelarten sind im Schlaubetal heimisch. Die Anreise von Berlin beginnt mit dem Regionalexpress RE1. In Jacobsdorf (Mark), kurz vor Frankfurt (Oder) steigt man in den Ausflugsbus A400 um. Er erschließt das Wanderparadies sonnabends, sonn- und feiertags jeweils mehrmals täglich.

Auch dazu ein Beispiel: Wer um 8.14 oder 10.14 Uhr am Berliner Hauptbahnhof einsteigt, hat in Jacobsdorf Anschluss an den Bus, der um 9.27 und 11.27 Uhr unter anderem den Kupferhammer und die Bremsdorfer Mühle ansteuert. Die Rückfahrt beginnt um 17.22 und 19.22 Uhr in Groß Muckrow. Der RE1 hält auch Alexanderplatz, Ostkreuz und Erkner.

An den Plauer See: Der Luftkurort Plau am See im Süden von Mecklenburg-Vorpommern heißt nicht von ungefähr so. Der Plauer See ist der siebtgrößte in Deutschland. Regulär ist Plau seit 2000 nicht mehr mit Regionalzügen erreichbar. Doch in dieser Saison gibt es wieder die Möglichkeit, ohne Auto auf dem Schienenweg in die Touristikgegend zu reisen. Die Ostdeutsche Eisenbahn (Odeg) stellt von Waren über Malchow den Anschluss her. Aus Brandenburg fährt die Hanseatische Eisenbahn (Hans) bis 8. September sonnabends, sonn- und feiertags über Meyenburg nach Plau am See. Die filigranen Dieseltriebwagen ohne Toilette und Klimaanlage, in denen rund 60 Fahrgäste sitzen können, starten in Neustadt (Dosse). Dort hält auch der Regionalexpress RE8 aus Berlin. 

Allerdings braucht man schon etwas Sitzfleisch, und die kaum gefederten Triebwagen der Baureihe 672 sind nicht die bequemsten. Dafür gibt es echte Nebenbahnatmosphäre und viel weite Landschaft zu erleben. Wer um 7.20 oder 11.20 Uhr am Berliner Hauptbahnhof die Reise beginnt, ist laut Plan um 10.28 oder 14.19 Uhr in Plau. Die Rückfahrt beginnt um 18.43 Uhr. Der RE8 hält auch Ostkreuz, Ostbahnhof, Alexanderplatz, Friedrichstraße, Zoo, Spandau und Falkensee. Tipp: Der Rundbus Plauer See (Sondertarif, nicht mit Deutschlandticket nutzbar) erschließt weitere Freizeitziele.

2024-05-08T04:32:00Z dg43tfdfdgfd