„UNERTRäGLICH UND VOR ALLEM SEHR SCHäDLICH“: PARFUM IM FAHRSTUHL ERHITZT DIE GEMüTER

Duft-Diskussion

„Unerträglich und vor allem sehr schädlich“: Parfum im Fahrstuhl erhitzt die Gemüter

An Gerüchen scheiden sich bekanntlich die Geister. Das gilt vor allem für im Fahrstuhl versprühtes Parfum. Hier macht sich eine Welle der Entrüstung breit.

Hamburg – Des einen Freud, des anderen Leid, heißt es sprichwörtlich. Was damit gemeint ist: Während sich die einen an einer Sache erfreuen können, stellt sie für die anderen die pure Qual dar. Das trifft vor allem auf das flüchtige Reich der Düfte zu. Jeder Mensch nimmt Gerüche natürlich anders wahr, hat andere Assoziationen. Mal ist ein Duft wohlriechend, mal wird bei ihm schlicht Ekel empfunden.

So geschehen auch in Hamburg, „Tatort“ Fahrstuhl respektive Treppenhaus. Zwei Zettel weisen auf das hin, was geschehen ist. Einmal ist die Erregung groß, einmal die Danksagung umso größer. Der Auslöser für die Reaktionen: Parfum.

Parfum-Provokation in Hamburg? Geruch in Treppenhaus und Fahrstuhl erhitzt die Gemüter

„Bitte das ‚parfümieren‘ von Fahrstuhl und Treppenhaus unterlassen“, heißt es auf einem Zettel, der für die Instagram-Seite „notesofgermany“ abfotografiert wurde. Darüber der Hinweis „noch einmal“, was darauf schließen lässt, dass des Öfteren Parfum im Fahrstuhl versprüht wird. Oder eben im Treppenhaus. Soweit die duftvolle Ausgangslage.

Im Folgenden wird näher darauf eingegangen, was den unbekannten Verfasser des Zettels so erzürnt. „Der Gestank ist unerträglich und vor allem sehr schädlich“, heißt es da. Doch damit nicht genug. Allergien, die auf diesem Wege ausgelöst würden, „können tödlich enden“, schließt der Zettel ab. Also quasi Tod durch Parfum beziehungsweise den allergischen Reaktionen, die hervorgerufen werden. „Allergisch“ reagierte allerdings auch ein Kellner auf den Trinkgeldeintrag einer Restaurant-Rechnung.

„Riecht ehrlich gesagt viel besser als der ewige Hundemuffel“: Zustimmung für Parfum-Geruch im Fahrstuhl

Doch nicht alle Bewohner des Hauses reagieren so negativ auf den Duft des Parfums, der im Fahrstuhl liegen würde. Tatsächlich wird sich sogar für den besagten Akt des „Einparfümierens des Fahrstuhls“ bedankt. Warum, das ist mit beigefügt: „Riecht ehrlich gesagt viel besser als der ewige Hundemuffel“, so der ebenfalls unbekannte Verfasser. Ein glücklich dreinblickender Smiley am Ende der Notiz rundet das Ganze ab.

An Kommentaren im entsprechenden Instagram-Post von „notesofgermany“ mangelt es natürlich nicht. „Dieses extreme Deo oder Parfüm ist widerlich, riecht nicht gut und man kann kaum atmen“, heißt es beispielsweise. Manch ein Parfum wäre „schon arg intensiv“ und könne durchaus Übelkeit auslösen, schreibt wiederum eine andere Nutzerin. Generell ist der Reigen derer, die dem Verfasser vom ersten Zettel zustimmen, weitaus größer als die Anzahl an Personen, die sich für das Parfum im Fahrstuhl oder im Treppenhaus ausspricht.

Kontroverse Diskussion wegen Parfum-Geruch im Fahrstuhl – „kann als Belästigung und Nötigung gewertet werden“

„Manches Parfüm kann als Belästigung und Nötigung gewertet werden“, merkt eine Frau an. Eine andere Dame plaudert aus dem digitalen Nähkästchen und erzählt eine Dating-Anekdote: „Ich musste mal ein Date wieder verscheuchen, weil ich von seinem zwar teuren aber zu stark aufgetragenem Eau de Toilette akute Atemnot & heftige allergische Symptome bekam. Das war echt nicht lustig“, heißt es. Klingt nicht nach der Liebe auf den ersten Blick. Gilt auch für eine spezielle Leberkäs-Semmel, von dem ein Mann ein Foto postete – die Entrüstung war groß.

Die Anmerkung, dass noch niemand „erstunken“ wäre, spricht sich wiederum für die Person aus, die Gefallen am Parfum-Geruch im Fahrstuhl gefunden hat. Damit steht die Person jedoch fast alleine auf weiter Flur. Denn zum Schluss äußert sich erneut eine Dame, die sich über penetrant riechendes Parfum beschwert. Sie berichtet von ihrer Erfahrung mit einer älteren Dame und ihrem parfürmiertem „Gewölk“. Die Lösung: „Ich halte immer mit einem kräftigen Schuss meines Raumsprays ‚Lavendel‘ dagegen, hilft sogar ein bisschen auf dem Balkon“. Wieder was gelernt. Und wenn sie nicht „erstunken“ sind, dann leben sie noch heute. (han)

2023-09-19T04:05:34Z dg43tfdfdgfd