„Unter Beobachtung“
Corona ist für die meisten von uns kein Thema mehr. Forscher schlagen jetzt bei einer neuen Corona-Variante Alarm: Acrux – XBB.2.3. ist auf dem Vormarsch.
München – Das Coronavirus Sars-CoV-2 mutiert weiter. Das liegt in seiner Natur. XBB.2.3 oder auch Acrux genannt, ist jetzt auf dem Radar von Wissenschaftlern. Die neue Corona-Variante soll besonders ansteckend sein. Forscher sind besorgt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) setzte XBB.2.3 vor kurzen auf die Beobachtungsliste.
Acrux – XBB.2.3.: Neue Corona-Variante offenbar besonders ansteckend
„Die Variante ist wohl die schnellste des derzeit zirkulierenden XBB-Clans“, twittert der indische Mediziner Vipin Vashishtha, der auch Mitglied der WHO-Vakzin-Gruppe ist, Ende April. XBB.2.3 habe das Potenzial, die Variante Arcturus (XBB.1.16) zu entthronen. Seit dem 17. Mai 2023 steht Acrux neben sechs anderen Coronavarianten unter Beobachtung der WHO (variants under monitoring, VUM) (Stand: 25. Mai 2023).
Acrux kursiert bereits in 53 Ländern. Erste Fälle sind im Dezember 2022 in Indien aufgetaucht und nehmen seit März deutlich zu. In Deutschland spielt XBB.2.3 bisher noch keine Rolle. In den Wochenberichten des Robert-Koch-Instituts (RKI) taucht Acrux bisher nicht auf. Das kann sich allerdings ändern.
„Arcux kommt mit einer hochgradig ausweichenden Mutation S:T478K, von der tödlichen Delta-Variante“, twittert Vashishtha. Auch der kanadische Experte T. Rayan Gregory zeigt sich besorgt. „Es ist wahrscheinlich, dass sie neben XBB.1.5 (Kraken), XBB.1.9.1 (Hyperion) und XBB.1.6 (Acterus) mehr über einen weiteren XBB-Nachfahren, XBB.2.3 hören werden. Um die Kommunikation zu erleichtern, geben wir ihm den Spitznamen ‚Acrux‘, wie der Stern.“
Acrux ist übrigens der hellste Stern im Sternbild des Kreuz des Südens. Der Name ist einfach aus Alpha und Crux zusammengesetzt. Nun leuchtet der Name Acrux für den neuesten Stern am Corona-Himmel.
XBB.2.3: Ist die neue Coroana-Variante Acrux gefährlich?
Bei der neuen XXB-Coronavirusvariante handelt es sich um einen Subtyp der Omikron-Variante. Dazu ist Acrux eine Rekombination aus zwei Omikron-Sublinien (BA.2.10.1 und BA.2.75).
Acrux könnte ansteckender als sein Vorgänger Acterus (XBB.1.6) sein und besitzt laut dem indischen Mediziner Vashishtha vier Mutationen:
Diese Mutationen können vermutlich das Immunsystem austricksen und die Infektionszahlen ansteigen lassen. Ob Acrux tatsächlich zum Problem wird, bleibt abzuwarten. Immer wieder breiten sich Untervarianten in Ländern aus, setzen sich aber in anderen nicht durch. Und, selbst wenn XBB.2.3 ansteckender ist, muss der Subtyp nicht unbedingt gefährlicher sein. Bisher gibt es für XXB-Varianten keine Hinweise auf eine stärker krankmachende Fähigkeit im Vergleich zu den Vorgängern der Familie.
Acturus und „Kraken“: Corona-Varianten sind laut WHO derzeit „Varianten von Interesse“
In Deutschland ist derzeit die Omikron-Rekombinante XBB.1.5 – auch Kraken genannt – laut dem RKI-Wochenbericht dominant (80 Prozent). Die Sublinie XBB.1.5 stellt nach Angaben der Europäischen Seuchenbehörde ECDC für die allgemeine Bevölkerung ein geringes Risiko dar, schreibt das RKI. „Für die aufgeführten Sublinien wird, wie in den Vorwochen, mit zunehmender Verbreitung keine Erhöhung der Krankheitsschwere beobachtet.“
Dabei ist XBB.1.5 unter den Coronaviren schon auf der nächsten Stufe bei WHO gelandet. Die Variante ist von den Behörden in Genf als „Variante von Interesse“ (VOI - variants of interest) eingestuft, wie übrigens auch Arcturus (XBB.1.16).
Die neueste Omikron-Untervariante XBB.2.3. mit ihren zusätzlichen Mutationen wird jetzt beobachtet. Denn, auch wenn eine Coronainfektion offenbar harmlos verläuft, kann sie gravierende Folgen für die Gesundheit haben. Kinder haben laut einer aktuellen Studie nach einer Infektion ein um 57-Prozent erhöhtes Risiko, an Diabetes zu erkranken. (ml)
2023-05-27T03:07:58Z dg43tfdfdgfd